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Quellenverwaltung und Literaturverzeichnis in Microsoft Word

· von David Heinze · Lesedauer etwa 3 Minuten · (503 Wörter)
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Seit langem freue ich mich darauf, mit LaTeX eine schön formatierte Diplomarbeit zu erstellen. Doch wie so oft kommt es anders als man denkt, und so werde ich jetzt aus mehreren Gründen meine Diplomarbeit in MS Word schreiben. (Wahrscheinlich ist es sogar ganz gut, das zu üben: In der Industrie ist nun mal Word meist das Nonplusultra, und mit einem LaTeX-Quellcode kann wohl niemand was anfangen…)

Da ich gerade mitten in der Recherche-Phase stecke, kam zwangsläufig die Frage auf, wie ich meine Quellen am besten Word-kompatibel verwalte. Folgende Optionen habe ich betrachtet und dann wieder verworfen:

  1. Kommerzielle Software wie “Endnote” – zu teuer
  2. Manuell erstellte Formelsammlung – zu unflexibel bzw. zu viel Routinearbeit
  3. Quellenverwaltung in MS Word (ab Word 2007, zu finden unter Verweise > Quellenverwaltung) – unausgereift, zu wenig verfügbare Formate. (Es gibt zwar eine Erweiterung, aber dort gibt es nur englischsprachige Formate.)

Ideal wäre also eine Möglichkeit BibTeX in Word zu integrieren – und die gibt es tatsächlich: Bibtex4Word.

Deutsche Literaturverzeichnisse mit Bibtex4Word

Die Installation geht denkbar einfach von der Hand: Wie auf der Website beschrieben, benötigt man dafür neben dem Word-Add-In selbst noch eine MiKTeX-Distribution sowie ein Programm zur Quellenverwaltung – JabRef wird empfohlen und ist auch tatsächlich sehr empfehlenswert. (Anmerkung: Abweichend von der Installationsanleitung musste ich die Datei bibtex4word.dot ins Verzeichnis C:\Programme\Microsoft Office\Office12\STARTUP kopieren.)

Auch die Benutzung des Add-Ins selbst ist denkbar einfach und gut auf der Website beschrieben. Deswegen möchte ich mich an dieser Stelle auf einige Tipps beschränken, um deutsche Literaturverzeichnisse zu erstellen.

  1. Gute MiKTeX-Pakete für deutsche Literaturverzeichnisse sind “germbib” sowie “din1505”, wobei mir persönlich letzteres besser gefallen hat. Zudem gibt es noch “dinat”, eine Fortführung des “natdin”-Stils aus dem “din1505”-Paket. Mit diesen drei Paketen stehen dann folgende elf Stile zur Auswahl:

    • DIN 1505
      • Abbreviated (abbrvdin.bst)
      • Alphabetical (alphadin.bst)
      • Nat Bib for German (natdin.bst)
      • Plain (plaindin.bst)
      • Unsorted (unsrtdin.bst)
    • Germbib
      • Abbreviated (gerabbrv.bst)
      • Alphabetical (geralpha.bst)
      • Apalike (gerapali.bst)
      • Plain (gerplain.bst)
      • Unsorted (gerunsrt.bst)
    • Dinat
      • Nat Bib (dinat.bst)

  2. Am besten erstellt man nun mit JabRef einige Quellen (@article, @book, @incollection und @inproceedings sollten hier nicht fehlen), fügt diese über das Add-In in Word aus und probiert die verschiedenen Stile durch, bis man einen passenden gefunden hat. Hierbei sollte man vor allem auf die Struktur der Einträge achten – mir ist z.B. aufgefallen, dass die “germbib”-Stile im Gegensatz zu den “din1505”-Stilen den Zusatz “(Hrsg.)” unter den Tisch fallen lassen.

  3. Die Formattierung der einzelnen Stile lässt sich teilweise durch die Flags in Bibtex4Word noch beeinflussen. So erhält man z.B. ein korrekt alphabetisch sortiertes Verzeichnis (wie in “alphadin”) mit numerischen Zitat-Verweisen (wie in “plaindin”) durch Angabe von alphadin/n in Bibtex4Word.

  4. Nun geht es ans Quellen sammeln. Ein hilfreicher Tipp: Kennt man die ISBN-Nummer eines Buches, lässt sich durch Zugriff auf die Amazon-Datenbank vollautomatisch ein BiBTeX-Eintrag erstellen, den man dann nur noch in JabRef einfügen und ggf. überarbeiten muss.

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